Alfred Hrdlicka. Sequenzen

von Rita Propstmeier

Provokateur, Querdenker, Jahrhundertkünstler: Auf diesen beiden DVDs erzählt Alfred Hrdlicka über sein Leben, die Kunst, die Frauen, die Politik und vieles mehr, was ihn über die Jahrzehnte hinweg bewegt und begleitet hat.

»Alle Kunst geht vom Fleische aus.« Der im Dezember 2009 verstorbene Alfred Hrdlicka war immer für eine Provokation gut. In erster Linie erreichte er sie durch sein umfangreiches Kunstschaffen: Neben der Bildhauerei, die ihm am nächsten lag, fand er seinen Ausdruck in zahlreichen Radier- und Zeichenzyklen, in Öl- und Temperamalerei, in Fresken und sogar in Bühnenbildern. Darüber hinaus äußerte er sich wortgewaltig in Schriften und Diskussionen zu Kunst, Politik und Gesellschaft, weshalb er immer wieder als Gast zu diversen Veranstaltungen eingeladen wurde.

Wenn der 1928 in Wien geborene Künstler gegen Ende seines Lebens auch körperlich von den Strapazen des jahrzehntelangen Steinhauens und mancher Ausschweifung gezeichnet war: Seine erzählerische Kraft faszinierte weiterhin.

Die Geschichten und Betrachtungen aus seinem Munde mit der Kamera einzufangen, machte sich zwischen 2005 und 2007 Andrea Bönig zur Aufgabe, eine langjährige Freundin des Ehepaars Hrdlicka. Nicht nur eine Erinnerung an einen nahestehenden Menschen sollte daraus entstehen, sondern auch ein Dokument für die künftige Nachwelt.

Dieser werden »Hrdlickas​ Erzählungen« hiermit in Auszügen aus dem Filmmaterial von über zwölf Stunden Länge präsentiert: ein eigenwillig gebundener Strauß von Begebenheiten und privaten Anekdoten aus seinem Leben – von der Statisterie an der Staatsoper und der Ausbildung zum Zahntechniker während des Zweiten Weltkriegs über sein Studium der Malerei ab 1946 und später auch der Bildhauerei (bei Fritz Wotruba) in Wien bis zur Erläuterung einiger seiner in Stein gemeißelten Hauptwerke ...


(Auszug aus dem Booklet der DVD)